Der ehemalige Kornspeicher in der Austraße in Frickingen konnte anhand einer dendrochronologischen Untersuchung auf das Jahr 1604 datiert werden. Das Gebäude gehörte im Ursprung zum benachbarten Petershauser Hof. Der Kornspeicher wurde während der vergangenen 400 Jahre unterschiedlichen Nutzungen zugeführt und diente u. a. zeitweise als Schule, als Werkstatt und als Ausgedinghaus. Für die letzte Nutzung fand Mitte des 20. Jh. ein größerer Umbau statt, bei dem mehrere Zwischenwände zur Schaffung von Wohnräumen eingezogen wurden. Es konnten zudem Reparaturen mit unterschiedlicher Zeitstellung festgestellt werden. Vor ca. 20 Jahren wurde von unserem Betrieb eine Dachstuhlsanierung durchgeführt. Bei der jetzigen Sanierung wurde die Gebäudehülle und das Gebälk instandgesetzt. Die geplante Wohnnutzung für eine 6-köpfige Familie machte eine Erweiterung notwendig, die in enger Absprache mit der Denkmalbehörde erfolgte. Der Anbau, durch einen Glaszwischenbau mit dem Altbau verbunden, ist in der Optik als Scheunenbau gestaltet, der sich dem Kornspeicher durch seine Bretterschalung unterordnet. Dabei blieb der Kornspeicher in seiner Grundstruktur unberührt, während der Glaszwischenbau gleichzeitig eine Verbindung und eine Zäsur zwischen Alt und Neu schafft.